Auf den Spuren von Nikolaus von Flüe

Wallfahrt in die Schweiz
Am 24. Mai 2025 machten sich: 47 Teilnehmer der KLB Trier und Pfarreigemeinschaft Kyllburg auf zu einer 7tägigen Wallfahrt. Das Ziel war der Friedensheilige und Patron der Katholischen Landvolkbewegung, Niklaus von Flüe in der Zentralschweiz. Auf dem Weg durch das Elsass und die Schweiz gab es erste Informationen zur Person des Heiligen. Als Bergbauer, Ehemann, Familienvater, Ratsherr und Richter führte er ein ausgefülltes Leben, bevor er alle öffentlichen Ämter aufgab und die letzten 20 Jahre seines Lebens als Einsiedler in einer Zelle in der Melchaa- Schlucht verbrachte. Den Entschluss, Familie, Haus und Hof, alles was ihm lieb war, zu verlassen und dem Ruf Gottes zu folgen, fasste er erst, nachdem seine Frau Dorothee und die ältesten Kinder seiner Entscheidung zustimmten. Viele Menschen – damals wie auch heute - können seinen Entschluss nicht verstehen. Aber Bruder Klaus und seine Ehefrau Dorothee wagten – an Gott glaubend und auf ihn vertrauend - diesen Weg. So wurde Bruder Klaus, wie er sich jetzt nannte, zum Friedensstifter für die Schweiz und zum Ratgeber für viele.
In Flüeli angekommen, war am Abend Gelegenheit zu einem ersten Überblick über das Leben und die Heimat des Heiligen. Am Sonntag, nach dem gemeinsamen Gottesdienst war ausreichend Zeit, die Gedenkstätten des Njkolaus von Flüe zu erkunden: das Geburtshaus, das Wohnhaus in dem er 20 Jahre mit seiner Ehefrau Dorothee und 10 Kindern lebte, die Kapelle und die Zelle im Ranft, wo Bruder Klaus, wie er sich jetzt nannte, 20 Jahre verbrachte, bzw. die Pfarrkirche in Sachseln mit dem Grab des Heiligen zu besuchen.
Der nächste Tag führte die Gruppe in die Bergwelt des Berner Oberlandes. Von Flüeli aus am Sarner- und Lungern-See vorbei über den Brüningpass ging es nach Spiez am Thuner See, zur schönsten Bucht Europas. Dort war Gelegenheit zum Spaziergang am See mit Blick auf die Rebhänge bzw. zum Besuch der Schlossgärten und der romanischen Schlosskirche. Mit dem Schiff ging es nachmittags über den See nach Interlaken., mit herrlicher Aussicht auf die majestätischen Berge.
Am Dienstag feierte die Gruppe einen Gottesdienst in der Kapelle des Hl. Karl Borromäus auf dem Flüeli mit den geistlichen Begleitern, Pater Shaibin am Altar und Pfarrer Klaus Bender an der Orgel. Danach stand Rapperswil, die Rosenstadt am Zürich-See, auf dem Programm. Hoch über dem See in der Altstadt, in unmittelbarer Nähe zum Schloss steht die aus dem 15.Jh. stammende gotische Pfarrkirche St. Johann. Dort empfing der von der Mosel stammende Organist Frank Mehlfeld die Gruppe. Er führte durch den kunstvoll ausgeschmückten Kirchenraum und lud zu einem Orgelkonzert ein. Der Nachmittag bot Gelegenheit zu einem Gang durch die Altstadt mit gut erhaltenen historischen Gebäuden, vorbei an farbenprächtigen Rosengärten.in der Stadt und entlang der Seepromenade oder auf der 841m langen Holzbrücke, die längste in der Schweiz, über den See zu spazieren.
Am Mittwoch ging es ins Alptal, nach Brunni und von dort mit der Seilbahn zur Gaststätte auf dem Holzeck. In 1400 m Höhe, am Fuß der beiden Mythen mit Blick auf die umliegenden Almen war Gelegenheit zum Wandern und zur Mittagsrast, ebenso zu einem Besuch und Gebet in der Bruder Klaus-Kapelle.
Der Nachmittag stand im Zeichen von Maria Einsiedeln, der größten Wallfahrtsstätte der Schweiz mit über 1000jähriger Tradition, 861 entstanden aus einer schlichten Einsiedlerzelle des Hl. Meinrads. Die Klosterkirche mit der prachtvollen Innenausschmückung durch die Brüder Cosmas und Quirin Asam mit der Gnadenkapelle und dem Gnadenbild der schwarzen Muttergottes aus dem 15. Jh. zählen zu den bedeutendsten Schöpfungen des deutschen Barocks.
Den Gottesdienst zum Fest der Auffahrt in den Himmel feierte die Gruppe mit Pater Shaibin in der oberen Ranft Kapelle in der Melchaa-Schlucht. Danach ging es nach Luzern am Vierwaldstättersee. Neben der Altstadt und der Kapellbrücke aus dem 14. Jh. war auch die Jesuitenkirche am Seeufer ein Anziehungspunkt. Auf einem Seitenaltar steht eine Bruder Klaus Statue bekleidet mit dem Pilgerrock.
Zum Abschluss ging es am Abend noch einmal in die Tiefe zur Ranft Kapelle. Nach einem Rückblick auf die gemeinsam verbrachten Tage, einem Gebet und dem Bruder-Klausen-Lied zündeten die Pilger noch Kerzen vor der Zelle des Heiligen an und gingen schweigend hoch zum Feierplatz. Dort war Gelegenheit mit Gebet und Gesang Gott für alles zu danken, was wir in diesen Tagen erleben durften ,für die Begegnung mit Bruder Klaus und seiner Ehefrau Dorothee, für die Schönheit der Schweizer Bergwelt, und für die Gemeinschaft miteinander.
Auf der Heimreise besuchte die Gruppe die Europastadt Breisach am Rhein. Wahrzeichen der Stadt und weithin sichtbar der Münsterberg mit dem Stephansmünster. Von dort geht der Blick zum Kaiserstuhl, zum Schwarzwald auf der einen Seite und zu den Vogesen auf der anderen Rheinseite. Die Stadt lädt ein, kaiserlich zu genießen. Dazu bot die Mittagspause Gelegenheit.
Nach erlebnisreichen Tagen in schöner Gemeinschaft erreichten die Teilnehmer gesund und erfüllt mit vielen Erlebnissen wieder sicher ihre Ausgangspunkte in Trier und Kyllburg mit einem Dank an den Busfahrer und die Reiseleitung. Bleibt zu hoffen, dass die erlebnisreichen Tage noch lange nachwirken und Kraft im Alltag geben.
Hildegard Frey