Beeindruckende Studienreise der KLB Trier e.V. ins Münsterland


Vom 28.09.2025 – 01.10.2025 reisten 22 Teilnehmer der katholischen Landvolk- bewegung (KLB) Trier mit landwirtschaftlichem Bezug ins Münsterland. Unterkunft dort war die Katholische Landvolkhochschule (LVHS)„Schorlemer Alst“ – einem allseits bekannten Traditionshaus der Erwachsenenbildung in Freckenhorst.
Von dieser zentralen Anlaufstelle wurde das Münsterland erkundet. Als Münsterland wird der westfälische Teil des Landes NRW, angrenzend an das Land Nieder-sachsen, mit der Großstadt Münster im Zentrum – bezeichnet. Schwerpunkte der Reise war die Besichtigung landwirtschaftlicher Unternehmen, die nachhaltig, regenerativ und innovativ wirtschaften. Auch für den kulturellen Aspekt war Zeit, so dass verschiedene namhafte und bedeutende Städte des Münsterlandes besucht werden konnten.
Das Programm wurde gemeinsam mit den Freunden der KLB Diozöse Münster – erarbeitet. Begleitet wurden die Teilnehmer während des Aufenthaltes von dem Diözesanpräses und dem Diozösanreferenten der KLB Münster.
Bei bestem Wetter wurde noch am Anreisetag die „Große Kleinstadt Telgte“ besucht, um dort den Nachmittag zur freien Verfügung zu verbringen.
Dort ist es ein „Muß“ der Besuch der Gnadenkappelle und des Kreuzweges entlang der Ems. Die restliche Zeit wurde überwiegend im Freien bei Eis oder Kaffee und Kuchen verbracht. Gegen Abend erlebten die Gäste der Reise eine beeindruckende Führung durch die Stiftskirche in Freckenhorst - auch als „Westfälischer Bauerndom“ bezeichnet. Als Ausklang folgte ein gemeinsames Abendessen in Freckenhorst.
Der Start in den zweiten Tag begann mit einem Morgenlob des Diözesanpräses in der Hauskapelle „Papst Johannes XXIII“ LVHS. Dann fuhren die Teilnehmer nach Eickenbeck, um dort ein traditionsreiches landwirtschaftliches Unternehmen zu besichtigen. Dieses Unternehmen baut seit ca. 5 Jahren Lupinen als Substrat zur Veredlung und Herstellung proteinhaltiger Lebensmittel an. So werden die Lupinen für die Produktion von Nudeln, Mehlmischung, als Ersatz für Tofu und Kaffee etc. verwendet. Die Betriebsleiterfamilie erläuterte ausführlich ihre Erfahrungen mit dem Lupinenanbau und diejenigen bei der Herstellung der Lebensmittel über Subunternehmer.
Mittags wurde Stopp bei einem landwirtschaftlichen Direktvermarkter in Neu-Warendorf gemacht. Dieses Unternehmen hat sich z.B. auf die Erzeugung und Vermarktung von Gurken mit vielfältigen Varianten spezialisiert. Saisonal präsentierte sich dieses mit einer Großauswahl an Kürbissen.
Anschließend stand Warendorf auf dem Programm, der westfälischen Metropole des Reitsportes. Zuerst besichtigten die Teilnehmer das Landgestüt des Landes NRW. Erläutert wurde dort die Bedeutung und die Notwendigkeit der Vorhaltung eines Gestütes im Eigentum und in der Bewirtschaftung eines Landes. In Warendorf werden 120 Deckhengste vorgehalten, um den Haltern von Stuten bezahlbare Deckungen mit einer großen Auswahl an Samen (ca. 85% künstliche Befruchtung) ermöglichen zu können. Die Besucher wurden u.a. durch die historischen Ställe mit großzügigen Boxen und gutem Raumklima und die Deckstation geführt.
Im Anschluss wurden die Gäste im Rahmen einer Stadtführung durch enge Gassen hinter die Kulissen der Stadt Warendorf und zur imposanten Kirche St. Laurentius mit dem besonderen Portal geführt. Am Marktplatz, dem Herzstück der Kommune, wurden die architektonischen Besonderheiten der einzelnen Baustile erläutert. Zum Abschluss des Tages stand ein Abendessen in dem historischen Brauhaus von Warendorf an.
Auch der dritte Tag begann mit einem besinnlichen Morgenlob des Diözesanpräses. Als erste Station des Tages wurde ein landwirtschaftliches Unternehmen in Ostendorf angefahren. Dort erläuterte der Betriebsleiter die Philosophie, die Saatmaschine und seine Erfahrungen zum Direktsaatverfahren, von welchem er in vollem Umfang überzeugt ist. Bei dieser Anbaumethode (für alle Getreidearten, Raps – auch Mais - geeignet) wird gänzlich auf den Einsatz von Pflug und Grubber zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und des Bodenlebens verzichtet.
Von dort aus wurde die Großstadt Münster mit einer Einwohnerzahl von ca. 325.000 und ca. 60.000 Studenten angefahren und besichtigt. In Münster können 150 Fächer studiert werden. Rang und Namen dort hat auch die medizinische Fakultät. Nach einer Stadtrundfahrt mit Erläuterungen durch den Diozösanreferenten konnten die Teilnehmer als besonderen Höhe-punkt in der Mensa der Uni einkehren.
Anschließend stand eine umfang-reiche Besichtigung und fachkundige Führung durch den dortigen Paulusdom statt. Der Rundgang durch die Stadt führte durch die Kirche St. Lamberti mit der Himmels-leiter. Anschließend wurde der „Friedenssaal“ im Rathaus der Stadt Münster besucht. In diesem historischen Raum wurde der „westfälische Friede“ mit Gründung der Niederlande und Spanien besiegelt.
Es folgte der Besuch und die Einkehr bei einem weiteren landwirtschaftlichen Unternehmen in Fockenbrock. Dort wird die erzeugte Biomilch über die hofeigene Molkerei veredelt , verpackt und über den Einzelhandel vermarktet. Ebenso wird Hafermilch, allerdings in geringerem Umfang - hergestellt. Der Betriebsleiter erläu- terte in diesem Zusammenhang den Ablauf und den Prozess der Milchveredlung und die hohen hygienischen Anforderungen bei der Produktion und deren Überwachung durch die Lebens-mittelkontrolle.
Nach dieser Führung folgte der kulinarische Teil in einer ehemaligen Scheune des Hofes. Bei dem gemeinsamen Abendessen saßen die Teilnehmer der KLB Trier und Vertreter der KLB Diozöse Münster – darunter auch Vertreter des Vorstandes -gemüt- lich Beisammensein und tauschten sich rege aus.
Auf der Heimfahrt am 01.10.2025 wurde dann als weiteren Höhepunkt ein besonderes Unternehmen der landwirtschaftlichen Direktvermarktung (=landwirtschaft- liches Unternehmen mit Gewerbeanteilen) in Haltern am See – Ortsteil Lavesum – angefahren. Der Betriebsleiter stellte sein Unternehmen – von den Anfängen bis zum heutigen Entwicklungsstand – ausführlich vor. So werden über die eigene Landwirt- schaft Kartoffeln, Gemüse und Blumen erzeugt. Weitere Produkte werden von Berufskollegen im Auftrag produziert und über dieses Unternehmen vermarktet. Die Vermarktung erfolgt an dem Standort in Lavesum in einer Gemüsescheune, Schinkentenne und Hofcafe mit der Möglichkeit zum Mittagessen. Hiervon machten die Teilnehmer regen Gebrauch.
Gegen Abend kehrten die Reiseteilnehmer unserer Studienfahrt zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken in ihre Heimat zurück.
Die Gäste der KLB Trier konnten während der Studienreise viele neue Eindrücke bei dem zweifelsohne ehrgeizigen Programm gewinnen. Sie waren zufrieden mit dem vielfältigen Angebot und der Durchführung der Fahrt. Die KLB Trier bekam somit eine positive Rückmeldung, was sehr erfreulich ist.
Ohne die Unterstützung des Vorstandes der KLB Diozöse Münster –– und ohne die tatkräftige Mitwirkung bei der Vorbereitung und Begleitung bei der Reise durch den Diözesanpräses und den Diozösanreferenten der KLB Münster wäre die Reise sicherlich nicht so erfolgreich gewesen. Durch die Kontakte der letztgenannten war es erst möglich, die genannten hochkarätigen landwirtschaftlichen Unternehmen besichtigen zu können und dort freundlich empfangen zu werden.
Den genannten Zuständigen der KLB Münster gebührt deshalb unsere volle Aner-kennung und großen Dank für deren kompetente und freundliche Unterstützung.
Das Münsterland mit seinen historischen Städten, der flachen Landschaft mit den typischen Siedlungen der landwirtschaftlichen Unternehmen (= „Bauernschaft“) und den freundlichen westfälischen Münsteranern ist somit eine Reise wert!
Ein Wiederkommen lohnt!
KLB Trier e.V.
i.A. Jörg Savelkouls
(Büroleiter/Referent)